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Platt in Rhade         

Stirbt Platt aus?

Münsterländer Platt

Quellen: - Von diesen Personen lernte ich Platt oder spreche es mit ihnen heute noch. Fotos werden laufend ergänzt.

Kösters Liesbeth (Elisabeth Nienhaus) Tenk-Maria ndc Schlüter-Berta Bernard Nienhaus Karl Nienhaus-Coesfeld Nienhaus-Heini-kompr Elisabeth Nienhaus-Kipp Alex Wensing Anneliese Krampe-Brügger Johannes Stroick Hadder-Erich Backhuus Bännatt Hoelting-Heinrich Hesslings Jopp Huelsken-Josef Krampe-Alfons Kipps Händerk Krampe-Johannes Kösters Joop Kuhlmann-Ludger Lammers-Hubert Kösters Lina Limberg-Maria Mecking-HermannJosef Bröckerhoff-Elisabeth Lammers Mathilde Möller-Heinrich Schmetz Alwin Hessling-Ludger Pierick-Bernhard Kuhlmann-Bernhard Mechlinski-Norbert Tenks Werner Windbrake-Josef  Schulte-Huxel-Josef Schulte-Josef Tenk-Johannes Westhoff-Klemens Westhoff-Heinz Westhoff-Martin Tenks Wilm Wulwers Bännatt Mechlinski-Klemens Kösters Bännatt  sämtliche Farbfotos: Bernd Nienhaus

Reproduktionen aus der Sammlung Elisabeth und Hedwig Nienhaus

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Plattdeutsch in Rhade

Leider sprechen immer weniger Rhader Bürger Platt. Manche sprechen ein eingedeutsches Platt das mit der Originalsprache nicht mehr viel zu tun hat, andere bringen plattdeutsche Begriffe aus den Nachbarorten mit ein. Im Folgenden habe ich versucht die plattdeutschen Begriffe aus der Rhader Dorfmitte so wie sie Anfang der 1950er bis Ende der 60er gesprochen wurden aufzulisten. Kennen Sie weitere Begriffe? Bitte lassen Sie sie mir per E-Mail zukommen. Danke - Bernd Nienhaus (Kösters Bennatt)

siehe auch: Einführung, Quellen, Personen

 

RUHR-NACHRICHTEN vom 18.8.2006


Bernd Nienhaus: Rhader Platt muss weiterleben     
Rhade - Das Rhader Plattdeutsch begleitete Bernd Nienhaus - (Foto) seit seiner Kindheit. Schon als Sechsjähriger notierte er die von Ur-Rhadern aufschnappten Worte in ein kleines Oktavheft und auch seine sprachgewandte Mutter steuerte einiges dazu bei, um den persönlichen Wortschatz ihres Zöglings zu erweitern.
Was sich früher noch neben den Hausaufgaben erledigen ließ, ist heute zu einem durchaus schwierigen Unterfangen geworden. Bedingt durch den starken Bevölkerungszuwachs in den 1960er Jahren, ist das unverfälschte Rhader Platt längst aus dem alltäglichen Sprachgebrauch verschwunden. Eine Tatsache, die vor allem der jüngeren Generation sowie Zugezogenen den Zugang dazu deutlich erschwert.
Eigene Homepage
Der zum Untergang geweihten Sprache versucht Nienhaus nunmehr neues Leben einzuhauchen. Auf seiner eigens eingerichteten Homepage hat er bereits ein erstaunliches Sammelsurium an Begriffen und Redewendungen zusammengetragen. Seine Plattdeutschabteilung erfährt regen Zugriff und auch an positiver Resonanz fehlt es nicht. Beglückwünscht wird der Sparkassenbetriebswirt sogar von Übersee. So erhielt er beispielsweise Zuschrift von einer Frau aus New Brunswick in Kanada. Mit überschwänglicher Freude teilte diese mit, viele Begriffe aus ihrer Jugend wiedererkannt zu haben. Sie selbst habe bis zu ihrem sechsten Lebensjahr Platt gesprochen und könne es immer noch. Das Hochdeutsch bereite ihr hingegen größere Schwierigkeiten.
Reger Zuspruch
Angetrieben durch sein persönliches Interesse und ermutigt durch den regen Zuspruch, plant der Mittsechziger künftig die Herausgabe eines Wörterbuchs. Zur Verwirklichung seines Vorhabens hofft er allerdings auf die tatkräftige Unterstützung seitens der älteren Bevölkerung. Falls sich ihr Sprachgedächtnis an Begriffe oder Redewendungen wie "door wötte katholschk vann" (da wird er katholisch von) entsinnt, können sich diese via E-Mail oder Telefon bei Bernd Nienhaus melden und somit einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt des Rhader Platt leisten. – ie
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Mein Kommentar: Der Artikel macht mich zwar um etliches älter als ich bin (*1950) hat aber für eine überwältigende Resonanz und viele neue Einträge im obigen Wörterbuch gesorgt. Vielen Dank an die Lokalredaktion der Ruhr-Nachrichten/Dorstener Zeitung

Plattdeutsch in Rhade Dorfmitte

Lautmalerisch notiert von Bernhard Nienhaus (Kösters Bennat)
 

A

Aale – Jauche
Aalkeller – Jauchegrube
Aalschepper – Jauchekelle
Ächersten - Hinterteil
Achten – Hinten
Äkster – Elster
Allwis - Alois
Armböstig - Kurzatmig
Aike - Eiche
Anbesinn siehn - zumuten
Anstrieker – Anstreicher
Appel, Äppel – Apfel, Äpfel
Appelkämper – Hinsken
Apteeke - Apotheke
Ärpel – Kartoffel
Ärpelschloot – Kartoffelsalat
Ärpelsplätzkes – kleinere Kartoffelpfannkuchen
Ätte - Es
Äwten – Erbsen
Awwergünn – Feuchtgebiet an der Rhader/Erler Grenze, westl. Leying
 

B

Bääke - Birke
Backhuus - Osskopp
Backhuus - Backhaus, Backofen
Bääch, Bääge – Berg, Berge
Baiern – eine Art Glockenspiel mit Seilzügen
Bäien - Bienen
Bäimeesken - Blaumeise
Bämmel - Hebamme
Bär - Eber
Balken - Dachboden
Bannhegge - Flurbezeichnung
Batt - nutzen
Bauen - Pflügen
Beck - abfällig für Mund (holl denn Beck - halt's Maul)
Becke - Bach
Beckgorden - Flurbezeichnung
Bedde - Bett
Beeter - besser

Bedraigen – Betrügen

Bellers - eine ausgestorbene Rhader Familie

Bennat - Bernhard
Beschüte – Zwieback, Beerdigungsgebäck
Besöök - Besuch
Bessem - Besen
Bettken - ein wenig, bisschen
Bichten - Beichten
Bii - bei
Biise - leichter Regenschauer
Bihl - Beil
Blaa - Blätter (auch im Sinne von "Zeitung") - ümblaan - umbättern
Blagen - lästige Kinder
Bläuen, verbläuen - verhauen
Bleeske - Stechbremse (auch "blinder Kuckuck" genannt)
Blöcken - bellen;
Blööken - Husten
Bloot - bloß, nackt (bloote Fööte = nackte Füße)
Blood - Blut
Bloodwosste = Blutwurst
Bloodkooken = Blutkuchen (mit höherem Teiganteil)
Böcke - Buche
Böckenhoff = Erler Familienname (Brennerein Böckenhoff und Bente)
Bööker - Bücher
Bömsken, Bömskes - Bonbon
Bookelt - Flurbezeichnung (Bakeler Mark)
Bönn - Dachboden
Boom - Baum
Boomstamm - Baumstamm, Rhader Wappen
Boorch, Börge – beschnittener Eber
Börn – heben
Bosseln - bürsten
Boste - Brust
Botter - Butter
Botterbloome - Sumpfdotterblume
Botterham - Butterbrot
Bräster - Gülker
Bräi - Brei
Breetmieger - abwertig "Frauen"
Brännettel - Brennessel
Broor - Bruder
Broomert - Bramert (eigentl. Krampe)
Broom - Bram/Ginster
Brook - Bruch, feuchte Wiese
Broor – Bruder
Bruuken – brauchen; aber:
Bruckse nich – brauchst Du nicht
Brügge - Brücke
Brügger - Krampe
Brühm - Bräutigam
Brümmer - dicke Schmeißfliege
Bruun - braun
Bruut – Braut
Buckse - Hose
Bülls - heiß (bei einer Kuh)
Büül - Beutel, Geldbeutel
Bukwaite - Buchweizen
Buuk - Bauch
Buur - Bauer
Buurschopp - Bauerschaft, Gruppe von Bauernhöfen
Busch - Wald
Bussm - Bußmann (Wörden – aufgelassener Hof im Rhader Westen)
Bussm's Krühs – urspr. großes Feldkreuz auf dem Wörden
Büsse - Büchse, Kanne
Büss du - bist du
Bünn Ih - seit ihr
Butt, Bütte - Knochen
Buttschk - grob, hart anpackend, plump
 

D

Dääle - Tenne
Dännenboom – Tannenbaum, Nadelbaum
Dagestiid - Tageszeit
Dahlenkamp - Flurbezeichnung
Dack - Dach
Dampdoschker – Lohndrescher
Dass - Dachs
Dat - das
Daip - Tief
Daipstall - Viehstall ohne Drainage
Damp - Dampf
Dampdoschker - Dreschmaschine mit Lokomobile
Dattaain – Dreizehn
Dattich - Dreißig
Dick - besoffen
Diek - Teich
Dissel - Deichsel; Distel
Dockart - Dogcar, kleine Kutsche mit zwei Rädern
Dochter - Tochter
Dölz - Dummkopf
Doop – Dorf
Doot – tot
Dor – da
Dorhänn - dahin
Dors, Dörsken - Theodor
Dosten – Dorsten
Döppen – Augen
Döppen – Hülsenfrüchte entkernen
Dörreene – durcheinander
Draai – Drei
Draaiklörig – dreifarbig, verschiedenfarbige Haare
Draain - drehen
Draai ümm - Engbers
Drapp - schnell
drieten - Stuhlgang machen
Drietendick - total besoffen
Drietsack - Schimpfwort
Dröge - trocken
Drück - unter Druck, in Eile
Doschkkasten – Dreschmaschine
Düftig - Tüchtig
Düppen - Dummkopf
Düütsch - Deutsch
Dütt un datt - dies und das
Dunderdach – Donnerstag
Duusend – Tausend
Duwe – Taube
 

E

Eckse – Axt
Een - Eins
Elven - Quellwiesen des Kalten Baches
Elsenboom – Erle
Emmer - Eimer
Erwich – Schäpers
Estemeren – würdigen, unterstützen

 F

Fääker - oft
Fatt - Fass
Feldhöhner – Rebhühner
Fierdach – Feiertag
Fiif – Fünf
Fifftaain - Fünfzehn
Fischkedick - Krampe Schützenstr
Fisseln – leichter Regen
Fitzebohnen - Schnibbelbohnen
Flärmüse – Fledermäuse
Flietig - Fleißig
Fohr - Fuder
Foor – Futter
Foorlock – Zufahrt zur Wiese, Hof oder Feld
Foot - Fuss
Forke – zwei- oder dreizackige Heugabel
Föte - Füße
Fork - Krampe
Forstpark - nordöstliche Wulderheide
Fossgorden - Flurbezeichnung
Fosst - Flurname (Im Forst)
Fott – Hintern
Fraaisen – frieren
Frääten - fressen
Fräidach - Freitag
Freek - Frerick, Bannhegge
Fraulöh - Frauen
Frommess – Fraumensch
Füütan – mit den Fingern friemeln
Fucht - Feucht
Full - voll
Fuul - Faul, arbeitsscheu
(ätt) gaiht - es geht
 

G

Gaapen - gähnen
Gaffel - Gabel zum Essen
Gäl - gelb
Gäskes – Wensing
Gästrigen Speck – vergammelter Speck
Gääwe - Korngarbe
Gääwkaahmer – Sakristei
Gail – gut stehende Frucht
Gaiten - Gießen
Gaitling - Amsel
Gälgöhsken - Goldammer, vielleicht Schafstelze
Gante - Westhoff
Gaste - Gerste
Gatt - Hintern, Loch
Gaier - Euter
Gau – schnell
Geewel - Giebel
Geev mi äss... - gib mir mal
Gelte –Sau, Muttertier
Gemussel – Durcheinander, Gemauschel
Giftig - böse sein
Glass - Glas
Gläunig - glühend heiß
Glieks - gleich, nicht sofort
Godden Dach – Guten Tag
goon – gehen
goorden – Garten
Goos – Gans
Gotte - Gosse
Gottgoon - Gutgehen! Auf Wiedersehen
Grai - Sache, Ding, Umstand
Graite - Schneider
Graiten Schnieder - SchneiderSchneider
Gräfte - begradigter Bach, Flurbezeichnung
Gräsig - unfreundlich
Gräss - Gras
Graff - Grab
Grappig - unhöflich
Grawen - Graben; umgraben
Graweschüppe - Spaten
Greepe - mind. vierzackige Gabel
Grön - grün
Groff - grob
Grooien - wachsen
Grund - Ackerboden, Liegenschaft, Boden
Gunnsdach, auch Wunnsdach – Mittwoch
 

H

Haamer - Hammer
Haisse - Hense
Halfmisse - Glockenschläge zur Wandlung
Hannemiegen, Miegeampen - Ameisen
Häcker - Krampe (Höfe)
Häcker - Gertdenken (im Dorf)
Hähr - Herr, Geistlicher
Händerk - Heinrich

Hangemuule - trauriger Gesichtsausdruck, mißmutige Person

Harring - Hölting

Hatte - Herz
Haula! - Ausruf des Erstaunens
Hausten - Husten
Haut - Hut
Hawer - Hafer
Hawerkämpe - Flurbezeichnung
Hawergotte - Haferschleim
Hawke - Habicht
Heck, Foorlock - Gatter
Hee – Heide
Heeser - heiser
Hegge - Hecke
Heggedisse - Eidechse
Heubalken - Heuboden
Heuerling - Tagelöhner
Hippe - Ziege
Hippenfoor - Farn [Ziegenfutter)
Hööwe - Höfe, Flurbezeichnung
Hoff - Hof
Hohn - Huhn
Höhner - Hühner
Hold - kahl
Holt - Holz
Holtkamp - Flurbezeichnung
Holtfeld – Flurbezeichnung
Honnig - Honig
Hook - Ecke, Winkel
Hooken - Haken
Hoonke - Hornisse
Hoss (Horstick) - Kuhlmann im Dorf
Huckelt - Schulte-Huxel in der Mark
Hülen - Heulen, weinen
Hülschker - Hülsken
Hülskrabben - Stechginster, Ilex
Hüüsken - kleines Haus, auch: Klosett, Scheisshaus
Huus – Haus
 

I

Ih - Sie (Anrede)
Ihlich - eilig
Ik – ich
Isen - Eisen
Iserkooken - Waffelhörnchen,
 

J

Jännen - Underberg Lembecker Str

Jans – Johannes

Jäns - Windbrake

Joo - Ja
Jopp, Joop - Josef
Jück – Joch
Juffer – Jungfrau, auch spöttisch für unverheiratete alte Frau
 

K

Kaahlen betrek - übers Ohr hauen
Kaahmer - Kammer
Kähke – Kirche
Kähkenuhle - Schleiereule
Kärls - Männer
Kärlken - Reinhard Grunwald
Kalw – Kalb
Kalwerig - albern
Kalwerkamp - Flurbezeichnung
Kammesööhlen - verhauen
Kamp, Kämpe - (eingehecktes) Feld, von lat. Campus
Kannail - Zimt
Kaninenstege - Flurbezeichnung
Kannemelk - Buttermilch
Kappe - Schirmmütze
Kapps - Kohl
Kasse - Kirsche
Kassenbohm - Kirschbaum
Kassenböhmer - Familienname
Kassione - Peitschenknoten
Kaste - Schrank
Katte – Katze
Kattenstatt - Schachtelhalm
Kauh, Kuije - Kuh, Kühe
Kauhpott - Kesselofen
Kelder - Keller
Kärkhoff - Kirchhof i. S. von Friedhof
Kehlken - Arbeitskittel, -jacke
Kiekat - neugieriger Mensch
Kieken – schauen
Kinns, verkinsen – kindisch, kindisch werden
Kissemann - (Bullen-)Kälbchen
Kiwitt – Kiebitz
Klappern, klappan - tratschen
Klock - Uhr, Uhrzeit
Klör - Farbe
Klohn - Ansiedlerbauer, von lat. Colon = Siedler
Kloower - Klee
Klumpen - Holzschuhe
Klümpken - Bonbon
Knappat - Blähung
Kniepen - kneifen
Kniepe – Gertdenken
Kniepig - geizig
Knollen Jans - Johannes Mechlinski +
Knolle - Norbert Mechlinski
Knüppelmusick – Spielmannszug
Knuwen - kauen
Knüwen - Flurbezeichnung
Kodde – Schwein
Koddenisen – Eisen um geschlachtete Schweine
    an einer Leiter aufhängen zu können
Kolle Becke - Kalter Bach
Kolk - Ausbuchtung am Bach
Koor – Karre
Kopp – Kopf
Kopper - Kupfer
köppig – stur
Köppken - Tasse
Körbers Heini – Heinrich Dröge gt. Körber
Koste - Kruste
Kotte, Korte - Schulte-Huxel im Dorf
Köster - Nienhaus
Köster - Kirchenküster
Köttel - kleiner frecher Junge
Köttel - kleiner Dung (z.B. Schoopsköttel von Schafen)
Kotten - kleiner Bauernhof
Kotten - Gläschen klaren Korns
Korw - Korb
Korwfläschke - Korbflasche, meist für Schnaps genutzt
Kraaie - Krähe
Kraaien - krähen
Kraaken - knarren
Kräbbelkes - Fettbällchen
Kröpper - Haustaube (nicht Brieftaube)
Kroomstönnen - nachbarschaftl. Besuch anl. einer Geburt
Krüpers - Bodenbohnen
Krühs - Kreuz
Kruke - Tonflasche, Krug
Krunekrane - Kraniche
Kuckucksbloome - Wiesenschaumkraut
Küern - unterhalten, reden
Küper Mutti – Maria Brömmel  geb Wiefhoff-Küper
  - neben Mäcks Mutti die einzige im Dorf die Mutti genannt wurde
Kuhle - Miete (sh. Runkelkuhle)
Kuhle - Bodenvertiefung, Mulde
kühmen - klagen
Kunte - Hintern
Küper - Gaststätte mit Standesamt; jetzt Schmäing
Kuppmann – Krebber
 

L

Lähr - Leiter
Läwer - Leber
Laigen - lügen
Laiwer nich - lieber nicht
Längslöper - Tunichtgut
Lang-ssässel - Sofa
Late - spät
Latüchte - Laterne
Leggen, hennleggen – legen,hinlegen
Leppel - Löffel
Leuning – Sperling
Leusbloome – Iris, Schwertlilie
Leuwerik - Lerche
Liefken – Leibchen
Liekuut - geradeaus
Liemstrieker - fauler Mensch
Liesen - Krampe
Lissbett - Elisabeth
Loh – Tüshaus
Looker – Loick in Lembeck
Loof - Laub
Loopen - Laufen
Lööps – läufig
Lüün – läuten
 

M

Mähl – Mehl
Märse – Hintern
Märten – März
Mahlmöller - Loick
Magister - Lehrer
Maaiën - mähen
Maaken - machen,
Mauen - Arme
Mester - Meister
Maariejoop - Hilfeseufzer (Maria u Josef helft)
Mäcks - Mecking im Dorf
(Wi) maiken - wir machten
Maiken - Mädchen
Mall - verrückt, überdreht
Mangs - manchmal
Markdohle – Eichelhäher
Maschine – Herdofen, Kochofen
Matz - Frerick, Erler Str.
Mauen - Oberarme
Meddach - Mittag
Meer - Weiher
Meiners – Aleff Erler Str.
Melkbuck - Melkschemel
Melkveeh - Milchkühe
Meste - Mist
Mestfalte - Misthaufen
Mettgahn - mit der Zeit, nach und nach
Miegen – Urinieren
Miegeampen - Ameisen
Misse - Messe
Modde - Matsch
modden - matschen
Moder, Moor - Mutter
Mölle - Mühle
Möllendiek- Mühlenteich
Möller - Müller
Mööte - (Längen-) Mass
Moondach - Montag
Moi - nett, schön, angenehm
Moos – Grünkohl
Moss – Moos
(ik) mott - ich muss
Mottenbääch – Mottenberg, Rhades höchster Punkt (60,2m),
     nördlich der Kreisstrasse Rhade-Erle
Mügge - Mücke
Müggenpisse - feiner Regen
Musseln – durchwursteln, mauscheln,
Muule - Mund, Maul
Muurmann - Maurer
Muus, Müse - Maus, Mäuse
 

N

Naaiën - nähen
Naister - Näherin
Nää - Nein
Näinhuus - Krampe-Nienhaus in Erle
Näien Grund – Neuer Grund, Flurbezeichnung
Näwohr - nicht wahr (als Füllwort)
Natt - nass
Natz, Nätzken - Koseform von Bernhard
ne - (kurz ausgesprochenes Füllwort, wohl entstanden aus -ne wohr- = nicht wahr,
       Bedeutung wie –woll- in Dortmund oder –gell- im süddt.)
Neegen – Neun
Nenndöör – großes Tor zur Tenne, i.d.R. mit kleinerer eingebauter Tür
       und noch kleinerem Hundedurchgang
Nettelkönning – Zaunkönig
Nöögen – nötigen; (zum Essen) auffordern
Nöse – Nase
 

O

Öhm – Onkel
Öhm uppn Hoff – unverh. Bruder des Bauern
Öhmken –  Ohms, jetzt Schlüter
Ohrne - Ohren / Ähren
Oihm – Atemluft
Olldach – Alltag,Wochentag
Olle Möller - Brunn
Oltsätzig - altertümlich
Örndtken - Arndt (Höfe)
Ooge – Auge
Ook – auch
Osse – Ochse
 

P

Pädden - Kröten
Pähr – Birne
Pänning - Pfennig
Pärd - Pferd
Pärschke - Pfirsich
Pannekoken - Pfannkuchen
Pastoor - Pfarrer kath.
Pastoorsbusch - Flurbezeichnung
Passtor - Pfarrer evang.
Pattjack - Teerjacke; Herumlungerer, Gesindel, auch für Holländer
Pauhahn – Pfau
Perrong - Bahnsteig
Picke - Nondorf
Pier - Wurm
Piethane - früher für Frerick-Matz
Pille - jetzt Schulte nördl.Erler Str
Pimpelmeese - Winkelmann
Pimpelmeesken - Kohlmeise
Pinksten - Pfingsten
Pinkstebruut - Pfingstbraut
Pinkstvogel - Pirol
Pinneken – Schnapsglas
Pissosse – falsch beschnitter Ochse; Schimpfname
Plagge - Grassoden, Heidesoden
Ploddenkärl - Lumpensammler, Schrotthändler
Ploog - Pflug
Plögen - pflügen
Ploogen - sich plagen
Plünnen, Plodden - Lumpen
Pöhlen - Fußballspielen
Pooth - Pfütze
Pooschke - Ostern, von hebr. Passah, Pessach
Pooschkebest - Feiertagskleidung
Pooschkefüer – Osterfeuer
Pott – Topf
Potthast – Fleischgeschenk am Schlachttag
Praaipiepen - Porree
Präum - Priem Kautabak
Präumen - Kautabak kauen
Prattig, pratten – Trotzig, trotzen
Pröckeliisen - Schürhaken
Prooten - unterhalten, sprechen
Pruhme - Pflaume
Pruussen - Niesen
Puchten - prahlen, angeben
Pütt - Brunnen, Zeche
Pulle – Flasche
 

Q

Qualster - dicke Spucke
Quickstatt, auch Wippstatt - Bachstelze;  Gälen Quickstatt – Schafstelze
 

R

Räern - Tränen weinen
Raim - Riemen
Ramme in't Been - Wadenkrampf
Rassmann - Rapphengst
Rägen - Regen
Räken – Rechnen
Riin - Reiten
Röwen - Rüben
Röwenkruut - Rübenkraut
Rotböstken - Rotkehlchen
Roßgang - Göpel
Ross Anna - Anna Hinsken +
Rossig - heiss (Stute)
Rüer - Hund
Rüggen - Rücken
Runkel - Futterrübe
Runkelkuhle – Rübenmiete
Ruuten – Fenster
 

S

Saagen - sägen
Saagebuck - Sägegestell
Saagebuck  - Schimpfwort
Säien – Milch Seien
Säidook – Tuch zum Seien
Ssaffui – Wirsing
Schanndaam – Gendarm, Dorfpolizist
Schandaalen – lautes Ausschimpfen
schäern - flitzen
Schäl Oos - schielender Mensch
SchääpelLands – ein Scheffel Land
-          Ackergröße die man mit  einem gefüllten Scheffel Saatgut einsäen konnte
Schaffütan – ausschelten
Schau – Schuh, Schuhe
Schaumäker - Limberg
Schennen - schimpfen
Schirmschoppe - besondere Dachkonstruktion eines Schuppens
Schläie – Schlehe
Schläienwäch – Schlehenweg
Schlaacht upp – sieht ähnlich…
Schlatt - Acker- u Wiesengelände östlich von Kotten Buur (Schulte-Huxel im Dorf)
Schloopen, Schlöper - schlafen, Schläfer
Schloot – Salat
Schluuten - schließen
Schmärmuulen - Schmeicheln
Schmee - Schmiede
Schmett - Schmied
Schmetz – Mecking
Schmieten – Werfen, schmeissen
Schnatter - Spitzname
Schnee – Schnitte
Schnien - schneiden
Schnuten – Schnauze
Schömme – Schatten
Schoop - Schaf
Schoopsmärse - Schimpfwort
Schoppe(n) - Schuppen
Schoss-steen - Schornstein
Schott - Schultjann
Schotte - Schürze
Schriint - Hautbrennen
Schriewen - schreiben
Schröwenschmolt - Griebenschmalz
Schroo - brüsk
Schruwe - Schraube
Schuffkoor - Schubkarre
Schüppe - Schaufel
Schuur - Regenschauer
Schuuwen - schieben
Schwaa - Sense
Schwär – Geschwür
Schwaasen - Wasserdampf
Schwemmen – Schwimmen
Schwetten - Schwitzen
Schwöppe - Peitsche
Schwott - schwarz
Seel – Seil
Seewen – Sieben
Seggen – reden
Sess – Sechs
Sicht - Kurzsense
Siene - sein, ihm zugehörig
Sinnig - Langsam, Sachte; Nachdenklich
Siffong – Siphon; 1,5 Liter Flasche
              zum Bierverkauf über die Straße
Söffken - Sophia
Sögen - saugen
Sooge - Sau
Ssässel – Sessel
Ssoppig - schmuddelig, verschmiert
Ssuppe - Suppe
Späiën - spucken, speien
Spelzken – Anisschnaps mit Wüfelzucker, ein beliebtes Frauengetränk
Spieker - Speicher
Spläntern - verschütten
Spörri, Spörgel - Zwischensaat, Kuhfutter
Sprooke - Sprache
Sproohle - Star
Stähken - Rinder-Jungvieh
Stamm-end - dickes Schnapsglas
Statt – Schwanz
Stehen - Stein
Steenuhle – Steinkauz
Steewel - Stiefel
Stiefken - Johannes Westhoff +
Stippen – eintunken
Stocken – tüchtig heizen
Stockiisen – Schürhaken, sh. auch Pröckeliisen
Stönnen - stöhnen
Stool - Stuhl
Stooten - stoßen
Stoothawke - Sperber
Stoowe - Stube
Stottkoor – Sturzkarre
Striepen - Streifen
Stroote - Straße
Strotte – Kehle
Struuk - Strauch
Stumpen - kurze Zigarrenart
Stuuwen - stauben
Stüff - es staubt
Sunndach - Sonntag
Suurmoos - Sauerkraut
Sünt - Sankt, Heiliger (Sünt Jans - Johannistag)
Süster - Schwester
Suupen - saufen
Süper - Säufer, Alkoholiker
 

T

Taain – Zehn
Tack – Ast
Täcksken - Zweig
taggen - zanken
Tand - Zahn
Tange – Zange
Taschke - Tasche
Tefrähne - Zufrieden
Tegen - gegen
Tegenöver - gegenüber
Tellen – zählen
Terro - Theodor
Thäi –Aleff Schützenstrasse
Thesing - Hülsken Schützenstrasse
Timmann - Röhling
Timmann – Frerick
Timpen - Zipfel
Tofink - Buchfink
Torn – Turm
Trecksack - Ziehharmonika
Tresken - Theresia
Trichinenkieker – Fleischbeschauer
Troch - Trog
Trummel - Trommel
Truufel - Maurerkelle
Tuhn - Zaun
Tühne – Zäune
Tühnen – Zäune setzen
Tühnenbrook - Flurbezeichnung
tüntelig - ungeraten
Tüschker - Tüshaus (Wörden) aufgelassener Hof im äußersten Rhader Westen
Tüschkerbrook - Flurbezeichnung
Tütebelle – Brachvogel
Twälf - Zwölf
Twee – Zwei
Twintich – Zwanzig
 

U

Uhle - Eule
Uhlengatt - Eulenloch im Giebel
U - Euch
Ülk - Iltis
Undocht - Taugenichts
unn - und
Unwies - verrückt
Upp - auf
Upkamer - Halbgeschoss (oben Zimmer, unten Keller)
Upritzken - anstacheln
usse – unser
uteene – auseinander
 

V

Vaader – Vater
Vaaier –Vier
Vättaain - Vierzehn
Vanienig, vanient - entzündet
Vehlken - Mecking (Höfe)
Verain – Verein
Verdrait - verdreht, ungehalten
Verklappen – verraten, anschwärzen
Verkopplung - Flurbereinigung
Vertellen - erzählen
Viehme - zusammengestellte Garben
Vietstangen - Bohnenstangen
Visite - Besuch, insbesondere zum Kaffeeklatsch
Vörne - vorn
Voss – Fuchs
 

W

Waagen – Fuhrwerk
Waagenschmeer – Radschmiere
Wahnig - sehr wütend
Waihe, Waihland – Weideland

Waite – Weizen

Wallenkamp - Hof- und Familienname, jetzt Heuking

Wannemölle – Handdrescher
Wannähr? -  Wann wird das sein?
Wat - was?
Waater - Wasser
Waaterkran - Wasserhahn
Wäihe - Weidenbaum
Wäkel – Wacholder
Wällich – übermütig
Weertshuus – Wirtshaus
Weet ik wall - weiss ich wohl
Wellbrook - Flurbezeichnung
Werthsgorden - Flurbezeichnung
Wenneplooch - Wendepflug
Wessbohm - Langholz zur Fudersicherung
Wetten - Wissen
Wiehme - Fleischtrocknung an der Decke
Wiehn - Wein
wies - geizig
Wieschke - Wiese
Wilm - Wilhelm
Wippse - Wespe
Wolbeern – Waldbeeren
Wooge - Waage
Wörden - Flurbezeichnung
Wottel - Baumwurzel
Wottel - Möhre

Wulderhee - Wulderheide, Flurbez.

Wullwert, eigentl. Wullwewer - Fortmann

 
 
SPRICHWÖRTER und REDEWENDUNGEN
 
Dat kasse mi nich wiis maken!
Das glaube ich Dir nicht!
 
Dat mach wall sihn! - Das mag wohl sein!
 
Door wötte katholschk vann – Da wird er katholisch von.
Spruch wenn jemand eine körperliche Abreibung bekommen hat.
Aus der Zeit des Augsburger Religionsfriedens in Rhade; (Cuius Regio, ejus Religio)
die Rückbekehrung zum Katholizismus blieb nicht immer gewaltlos.
 
Door saßt för hemmen.
Da sollst Du es für bekommen.
Antwort auf ein Danke, wenn keine weitere Gegenleistung erwartet wird.
 
Dütt unn datt - Dies und das.
 
Wi bünnt noch nich annt  kruse Böhmken vöbbih. - Wir haben das Ziel noch nicht erreicht, es kann noch etwas passieren.
 
Ärpel mett natt, wenn'kt sai, bünk satt! - Kartoffel mit Wasser, vom Sehen bin ich schon satt. 
Fleisch gabs früher nur an Sonn- und Feiertagen und das auch nicht immer.
 
Watt datt stüff, watt datt stüff, wenn de Buer mett de Schuffkoor schüff. - Im übertragenen Sinn für: Angeber.
 
De Röske Kodden,
De mött't modden.
Spruch der Lembecker (kleines Dorf im Osten von Rhade), wenn's zu Rhader Schützenfest regnete.
 
De iss nich müff.
Dem kann man nicht trauen.
 
Liesen de Wiesen
 
He iss ne Kärl äss miin Süster, unn miin Süster iss ook kenne Kärl
Abwertend über einen Nichtsnutz.
 
Ick mott äss uut de Buckse
Ich muss mal aufs Klo
 
Du hess di kenne Mäute maakt.
Du hast dir damit keine Mühe gegeben
 
Hesse all äss ne Koddenbär in’t knaaien naaien sain? Ick wall!
Eingesandt von F. J. Risthaus
 
Komm mi nich inne Mööte.
Komm mir nicht in die Quere (Maße).
Eigentlich: Pflüge nicht über die festgelegten Grenzen!
 
Kiekat hess'n Gaapatt nich sain?
Spöttisch wenn jemand dumm herumsteht, z.B. beim Skatspielen kiebitzt.
 
He küert van riewe Tiiden.
Er spricht von guten (verschwenderischen) Zeiten.
 
Ick könn' mi satt hüülen.
Es macht mich tieftraurig.
 
Lott di nich nöögen!
Greif zu, laß dich nicht erst auffordern!
 
Upp is satt!
Aufgegessen heißt satt sein, mehr gibts nicht.
 
Vör de Lachmuulen mosse di in Acht nämmen!
 
Watt sech de Klock?
Wie spät ist es?
 
Wenn n Pauhahn röpp, gäwwt Rägen
Wenn der Pfauhahn ruft gibt’s Regen.
 
Willm watt iss datt stärnenkloor
-  Watt, de Kärls bünnt door?
Du ollen Düppen

-  Mettn Knüppel?

Wer weiß wie es weiter geht?
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Einige Gegenüberstellungen zu Aussprachen in Nachbardörfern:
 
RhadeNachbardörfer  - Hochdeutsch         
 
Bennat -  Birnart = Bernhard
Boowen - bowwen = oben
Drai Uhr – drie Ühr – drei Uhr
Fääker – faaker, faaken = öfter
Gäng – gong – es ging
Haiden -  Häiden = Dorf Heiden
Haini – Häini - Heini
Händerk – Hirnderk = Heinrich
Hippe -  Zägge, Zeege = Ziege
Kauh -  Kooh = Kuh
Klumpen -  Holtschken = Holzschuhe
Kuije – Köh – Kühe
Mach wall siin -  mach wall wässen = mag schon sein
Neegen – näggen - neun
Sooge -  Sogge = Sau
Tain – Tien – Zehn
Uhr – Ühr – Uhr
Veraine -  Vereene  - Vereine
Voogel – Voggel - Vogel
Vörne – vürne - vorn
Weet ick nich - wätt ick nich - weiß ich nicht 


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1.1.2017 - 30.400
1.1.2020 - 41.635
1.1.2022 - 43.902
1.1.2023 - 46.114

 

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Autor: root -- 04.01.2023; 11:29:24 Uhr

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